Fast jeder dritte Erwachsene hat häufiger oder ständig Rückenbeschwerden und Rückenschmerzen. Darüber hinaus sind Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens für rund ein Viertel aller Arbeitsunfähigkeitstage verantwortlich. Das liegt häufig an einem einseitigen, bewegungsarmen Berufsalltag.

Das Beste, was der Mensch gegen Rückenschmerzen tun kann, ist sich zu bewegen! Dies kann sowohl präventiv, als auch kurativ erfolgen! Rückenschmerzen haben oft einen günstigen Spontanverlauf, auch wenn sie beängstigend sein können, sind sie sehr häufig und nur äußerst selten gefährlich!

Wir werden nachweislich immer älter, haben die bestmögliche medizinische Versorgung und leben in einem der reichsten Länder der Welt. Wieso haben immer mehr Menschen Probleme mit ihrem Rücken, ob in Form eines Bandscheibenvorfalls, akuten „Hexenschüssen/ Blockaden“ oder anderen Beschwerden der Wirbelsäule? Um das zu verstehen, müssen wir einen Blick in den Alltag dieser betroffenen Menschen werfen.

So unterschiedlich die Lebensstile und einzelnen Menschen sein mögen, eines eint sie ganz sicher: zu wenig Bewegung! Trotz Schrittzähler am Handgelenk, etlichen Mitgliedschaften in diversen (Online-) Fitnessstudios und guten Vorsätzen: der durchschnittliche Deutsche bewegt sich eindeutig zu wenig. Oder wann haben Sie das letzte Mal ihr festgelegtes Tagesziel von 10.000 Schritten erreicht?

Für viele sieht der Tag wie folgt aus; mit dem Auto zum Arbeitsplatz, mit dem Aufzug in das Büro, die Mittagspause wird durchgearbeitet oder in der hauseigenen Kantine verbracht, zwischendurch etliche Konferenzen, Telefonmeetings und Arbeiten am PC. Für uns Menschen, die wir früher circa 40 km pro Tag gelaufen sind um uns der Nahrungsfindung zu widmen, der absolut falsche Weg unseren Körper zu behandeln.

Das zeigt sich eventuell tagsüber bereits in Verspannungsschmerzen der Nacken-/ Schultermuskulatur, in einem instabilen Gefühl des unteren Rückens, oder vielleicht auch in klassischen Rückenschmerzen. Dann geht es vom Büro, nach einem viel zu langen Tag ab nachhause – auf das Sofa, um zu entspannen. Dabei wäre es gerade jetzt sinnvoll und unbedingt notwendig aktiv zu werden!

Viele meiner Patient*innen und Klient*innen berichten mir, sie hätten nicht mehr ausreichend Energie, keine Lust mehr nach einem langen Tag noch etwas zu tun und seien einfach froh sich entspannen zu können. Aber ist das wirklich entspannend, oder wollen wir uns nur etwas vormachen aus Gewohnheit und Trägheit und haben wir vielleicht einfach verlernt, auf die natürlichen Bedürfnisse unseres Körpers zu hören? Er verlangt nach Bewegung, jeden Tag! Wir müssen nur lernen, wieder zuzuhören.

Darüber hinaus haben selbstverständlich viele andere Faktoren einen Einfluss auf unsere (Rücken-)Gesundheit. Wie ist es um das eigene Stresslevel bestellt, wie wohl fühle ich mich in meinem Job, in meiner Partnerschaft und meiner Familie? Bestehen finanzielle Sorgen, oder andere Nöte, die meiner Gesundung und Gesundheit im Weg stehen können? Bin ich optimal mit allen Nährstoffen versorgt und trinke ausreichend?

All diese Dinge werden in einer ausführlichen Anamnese im Erstgespräch mit dem Patienten/ Klienten abgefragt, da sie einen elementaren Baustein für ein gesünderes Leben darstellen.